Fabian Hengmith
Autor

Auf ein Wort. 

Der Blog für Selbstständige und Unternehmer mit dem Verlangen nach einem Mehr an Leben. 

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2023-04-04

Social-Media-Marketing

mobile-phone-g4229a9254_640.jpgIch habe die sozialen Medien dermaßen gefressen. Wären sie nicht in irgendeiner Weise auch eine Informationsquelle, hätte ich schon längst sämtliche Social-Networking-Apps gelöscht. Ok, Informationsquelle ist relativ. Ich nutze sie sicher nicht, um mich in irgendeiner Weise fortzubilden (mit Ausnahme von YouTube, manchmal). In erster Linie schaue ich bei Facebook mal kurz rein, ob es interessante neue Konzerte gibt, für die ich auf keinen Fall den Vorverkauf verpassen will bzw. wann der Vorverkauf für Fußballspiele startet. Das wars dann auch schon wieder. Der ganze Rest geht mir größtenteils auf den Keks. Und den Sinn von TikTok habe ich bis heute nicht verstanden. 2 Milliarden Menschen jedoch schon.

Warum ich Social Media Marketing mehr oder weniger eingestellt habe 

Irgendwann standen Aufwand und Nutzen für mich nicht mehr im Verhältnis. Je länger ich mein Unternehmen hatte, desto mehr hat es mich genervt, den wöchentlichen Pflicht-Post auf  jeder Plattform abzuliefern. Irgendwann dachte ich mir: Wozu eigentlich? Für maximal eine Handvoll Likes und eine Reichweite von 10-80 Personen, trotz 500 Followern? Die Wahrheit liegt auf dem Tisch: Reichweite gibt’s nur gegen $$$. Ist ja nicht so, dass ich nie bezahlte Werbung in den sozialen Medien geschaltet hätte. Aber der Erfolg war, nennen wir es, überschaubar.  Mag sein, dass das Gequatsche mit dem Social Media Sales Funnel für viele Dinge funktioniert. Seitdem ich täglich mit Gratis-Büchern gegen Bezahlung der Versandkosten und kostenlosen Erstberatungsgesprächen für Dinge, die mich 0,0 interessieren, zugespamt werde, halte ich davon nicht mehr allzu viel. Und wenn ich mir die Kommentare unter solchen Werbeposts durchlese, bin ich ganz sicher nicht der Einzige. Geld ausgeben, damit sich Leute über mich lustig machen und/oder von mir genervt sind? Das ist nicht so meins …

Geht es auch ohne Social Media Marketing?

Social Media Marketing zählt meinem Empfinden nach schon lange nicht mehr zu den Pflichtdisziplinen des Marketings. Vor allem nicht für „kleine“ Selbstständige und Unternehmer, wie mir. Es gibt genug Dinge die wichtiger sind. Und selbst, wenn Business-technisch alles abgearbeitet ist, wäre mein erster Gedanke nicht, einen Social Media Post zu verfassen. Die Zeit würde ich lieber in Familie, Entspannung und Freizeitgestaltung stecken.

Welche Alternativen gibt es?

Genügend. An erster Stelle steht die eigene Website, sowie deren inhaltliche und SEO-bezogene Optimierung, danach die Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit (usability) der Website. Auch wenn Social-Media-Kampagnen ziemlich fein-justiert ausgespielt werden können, bieten sie nicht die Möglichkeiten der Akquise, wie sie eine gut gemachte Website bereithält. Nicht mal ansatzweise. Je teurer oder wertvoller das zu bewerbende Produkt / die Dienstleistung ist, desto weniger kämen für mich soziale Plattformen in Frage. Dort lauert einfach viel zu viel Ablenkung und kaum jemand wird sich kognitiv mit deiner Sache auseinandersetzen, wenn es auch die Möglichkeit des schnellen Wegwisch-Konsums gibt, um das Verlangen nach dem nächsten Sinnloskick zu stillen.
Für deine Website bist du zuständig. Du entscheidest, wer dort welche Inhalte sieht. Auf die Storylines in den sozialen Netzwerken hast du hingegen wenig bis gar keinen Einfluss. 

Dann gäbe es noch Video-Marketing, E-Mail-Marketing und Blogging, die ich allesamt vorziehen würde. Wobei fairerweise gesagt werden muss, dass Video-Marketing größtenteils auch wie ein Netzwerk funktioniert. Mit feinen, aber entscheidenden Unterschieden. Wenn du z.B. einen YouTube-Channel führst, dann hast du hier ganz andere Möglichkeiten der Gestaltung. Wenn du das möchtest, kannst du hier stundenlange Videos erstellen … die sich tatsächlich auch angesehen werden. Macht das jemand auf Facebook? Nein. Dort findet man allerhand Kurzvideos, die genauso schnell wieder verschwinden, wie sie aufgetaucht sind. Da YouTube jedoch zu Google gehört, hat ein eigener YouTube-Channel enorme Vorteile für die Sichtbarkeit bei Google. Viel mehr noch – YouTube ist eigentlich eine eigene Suchmaschine. Als User kann ich dort gezielt nach bestimmten Content suchen und damit auf Marken / Experten stoßen, die mir bisher unbekannt waren, zu denen ich aber sofort einen Draht habe. Vorausgesetzt, sie sind sympathisch und verstehen ihr Handwerk. Bei Facebook und Co. ist die Suchfunktion allerhöchstens mager. Ein Post von gestern ist dort so gut wie gar nicht und wenn überhaupt, dann nur mit sehr viel Aufwand, auffindbar.

E-Mail-Marketing ist zwar etwas verrufen, spielt jedoch in der Praxis nach wie vor eine tragende Rolle für die Vermarktung. So gut wie jedes Großunternehmen hat zumindest einen Newsletter, den man abonnieren kann. Und das nicht ohne Grund oder besser gesagt: Gründe. Durch E-Mail-Marketing kannst du direkt und unabhängig von irgendwelchen Algorithmen mit deinen Fans kommunizieren. Besonders spannend finde ich E-Mail-Automationen. Automationen ermöglichen es dir, mit einem (einmaligen) überschaubarem Aufwand, Handlungsketten aufzusetzen. So kannst du den Interessenten gezielt entlang der Customer Journey führen und ihm den Inhalt zu einem gewählten Zeitpunkt präsentieren, der ihn letztendlich zum Kauf animiert. Ja … da wären wir wieder beim Sales Funnel. Aber meiner Meinung nach muss dieser nicht zwingend mit Rabatten und Gratis-E-Books in den sozialen Medien beginnen. Wenn ich mein eigenes Verhalten analysiere, endete meine Reise jedes Mal nach dem Download des Gratis-Produkts, um das es mir eigentlich ging :D

Zu guter Letzt wäre noch das Bloggen zu nennen. Inhaltlich gesehen kann Blogging auch große Parallelen zu den sozialen Medien haben. Denn Blogs enthalten in der Regel auch viele persönliche Einblicke in das Leben des Autors. Etwas anders ist es bei Unternehmensblogs, bei denen es vorrangig um die Vermittlung zielgruppenrelevanter Inhalte geht. Natürlich gibt es auch Mischformen. Wie zum Beispiel den Blog auf dieser Seite 😉 Blogs sind deshalb so gut, weil die Inhalte einerseits schnell unter Berücksichtigung aktueller Geschehnisse verfasst werden können (wie in den sozialen Medien), sie andererseits jedoch für Suchmaschinen viel besser auffindbar sind als Social Media Posts. Von einem Blog kann also auch deine Website profitieren.

Admin - 22:27:52 @ Marketing